Run for your life!
Soeben las ich beim Herrn Achter die Story über den Campus-Irren und dachte nur: Oh Mann! So einen hab ich auch bei mir an der Uni!
Er trägt eine speckige Schiebermütze, radelt ständig auf einem uralten Fahrrad mit Satteltaschen über den Campus, raucht Pfeife und taucht überall dort auf, wo Du Dich vor ihm zu verstecken versuchst. Bei meinen zwei Lieblingskommilitonen und mir heisst er nur noch Sherlock Homes, und sein Einstiegssatz ist bei jedem, der nicht völlig nach Diskoproll aussieht: "Rechnest Du Dich der linken Szene zu?"
Wenn man an dieser Stelle "ja" sagt, hat man verloren. Dann verfolgt er Dich quer über den Campus und erzählt Dir aus seinem wilden Leben in den Achtzigern und dass er mit dem Fahrrad an die Nordsee gefahren ist und dass man ja mal was ganz grosses Politisches an der Uni aufziehen muss... etc. Das Schlimmste daran ist: Das erzählt er jedes mal wieder. Genau das gleiche!
Nach ungefähr 5 Semestern, 20 Aufeinandertreffen, vielen verspäteten Vorlesungen, ausgefallenen Mittagessen und verpassten Bahnen haben wir dann einfach angefangen notzulügen. Sobald der Typ auf der Bildfläche erscheint und nachfragt, sind wir eben kurzzeitig in der rechten Szene. Da guckt er einen dann immer völlig erschrocken an, brummelt was von "das hätte ich aber nicht gedacht!" und fährt dann seiner Wege.
Lustig daran ist, dass Sherlock sich quasi bewusst verkohlen lässt. Zu bestimmten Zeiten hatten wir alle drei bunte Haare, mindestens zwei von uns tragen Jacken mit Nieten drauf, M. hat manchmal einen Iro. Und wenn dann drei so aussehende Gestalten vor Dir stehen, die zwei Wochen vorher noch brav auf die Szenen-Frage mit "ja" antworteten...dann nimmt man als normaler Mensch doch nicht wirklich an, dass wir tatsächlich in der rechten Szene seien?! *g*
Also, wer von Euch in Essen studiert möge berücksichtigen: Vorsicht! Weglaufen bringt nichts, er findet Euch überall! (Er heisst nicht umsonst Sherlock...) Notlügen ist wirklich der einzige Weg, halbwegs unbeschadet und pünktlich in den Hörsaal zu gelangen. Auch wenns einem in der Seele wehtut sich als rechts auszugeben (und wenns nur für 5 Minuten ist). Naja, ich sag ja auch zu Werbezettelverteilern auf dem Campus, ich könne nicht lesen, weil ich es satt hab, dauernd zukünftiges Altpapier in die Hand gedrückt zu bekommen. Ich glaub, das spielt in der gleichen Liga.
Current mood: zu spät.
Er trägt eine speckige Schiebermütze, radelt ständig auf einem uralten Fahrrad mit Satteltaschen über den Campus, raucht Pfeife und taucht überall dort auf, wo Du Dich vor ihm zu verstecken versuchst. Bei meinen zwei Lieblingskommilitonen und mir heisst er nur noch Sherlock Homes, und sein Einstiegssatz ist bei jedem, der nicht völlig nach Diskoproll aussieht: "Rechnest Du Dich der linken Szene zu?"
Wenn man an dieser Stelle "ja" sagt, hat man verloren. Dann verfolgt er Dich quer über den Campus und erzählt Dir aus seinem wilden Leben in den Achtzigern und dass er mit dem Fahrrad an die Nordsee gefahren ist und dass man ja mal was ganz grosses Politisches an der Uni aufziehen muss... etc. Das Schlimmste daran ist: Das erzählt er jedes mal wieder. Genau das gleiche!
Nach ungefähr 5 Semestern, 20 Aufeinandertreffen, vielen verspäteten Vorlesungen, ausgefallenen Mittagessen und verpassten Bahnen haben wir dann einfach angefangen notzulügen. Sobald der Typ auf der Bildfläche erscheint und nachfragt, sind wir eben kurzzeitig in der rechten Szene. Da guckt er einen dann immer völlig erschrocken an, brummelt was von "das hätte ich aber nicht gedacht!" und fährt dann seiner Wege.
Lustig daran ist, dass Sherlock sich quasi bewusst verkohlen lässt. Zu bestimmten Zeiten hatten wir alle drei bunte Haare, mindestens zwei von uns tragen Jacken mit Nieten drauf, M. hat manchmal einen Iro. Und wenn dann drei so aussehende Gestalten vor Dir stehen, die zwei Wochen vorher noch brav auf die Szenen-Frage mit "ja" antworteten...dann nimmt man als normaler Mensch doch nicht wirklich an, dass wir tatsächlich in der rechten Szene seien?! *g*
Also, wer von Euch in Essen studiert möge berücksichtigen: Vorsicht! Weglaufen bringt nichts, er findet Euch überall! (Er heisst nicht umsonst Sherlock...) Notlügen ist wirklich der einzige Weg, halbwegs unbeschadet und pünktlich in den Hörsaal zu gelangen. Auch wenns einem in der Seele wehtut sich als rechts auszugeben (und wenns nur für 5 Minuten ist). Naja, ich sag ja auch zu Werbezettelverteilern auf dem Campus, ich könne nicht lesen, weil ich es satt hab, dauernd zukünftiges Altpapier in die Hand gedrückt zu bekommen. Ich glaub, das spielt in der gleichen Liga.
Current mood: zu spät.
Sushi69 - 5. Apr, 11:40
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