Ein fliegendes
Stöckchen von Frau Zoee sorgt grad dafür, dass ich mich über das bekackte Wetter da draussen ärgere. Sonst würde ich meine Lieblingsorte ja vielleicht bildlich wiedergeben. Ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als tausend Worte...aber dann muss es eben so gehen. (Einige habe ich zum Glück schon archiviert.)
An und um den Wohnort:
IN der Wohung zählt nicht, oder? Also, was soll ich sagen... wenn man von meinem Haus aus knappe 8-10 Minuten läuft, steht man mitten in den Feldern, zu Fusse eines Funkturmes. Das ist der höchste natürliche Punkt meiner Heimatstadt. Der höchste unnatürliche ist eine Halde, die liegt aber genau am anderen Ende der Stadt. Vom Funkturmfuss aus kann man auf jeden Fall ganz toll und vor allem weit gucken. Zum Beispiel bis zum höchsten unnatürlichen Punkt. Oder bis zum
Wärmekraftwerk in der Nachbarstadt. Da zu stehen ist grossartig. Der Himmel scheint riesig zu sein, und wenn man Zeit und Muße hat, kann man auch den
Sonnenuntergang da sehr gut geniessen. Es ist schön zu sehen, wie die Schlote sich als Panorama vom geheimnisvoll illuminierten Horizont abheben und dann überall in der Stadt die Lichter angehen. (Jaja, Ruhrpottromantik. Alle Nicht-Ruhrpott-Bewohner unter Euch werden mir anhand dieser Fotos mindestens eine chronische Bronchitis oder Pseudokrupp attestieren. Und nein, unsere Wäsche wird nicht grau, wenn wir sie im Freien trocknen! *g*)
In der Nähe: Huh, gute Frage. Als ich jünger war, sicherlich an einem kleinen Bach in den Feldern in der Nähe meines Elternhauses. Da standen in den warmen Monaten immer diese grossen runden Strohrollen, aufgeschichtet in obskuren Grundrissen, bis zu 4 Rollen übereinander. Einen Sommer lang ergaben die Strohrollen soetwas ähnliches wie eine Burg. Da sass ich dann, auf einer Lage Strohrollen, umgeben von einem dichten Wall aus Strohrollen und mit einem Strohrollendach, mutterseelenallein und freute mich über meinen gelungenen Rückzugsort. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn das Strohrollendach mal nachgegeben hätte. Ich weiss nicht, was so eine Strohrolle wiegt, aber sicherlich mehr als ein unter 10jähriges Kind körperlich längere Zeit aushalten kann. (Ja, ich bin ein Landkind und, für die jüngeren Leser, nein, damals gab es noch keine Handys.)
Später, in meinen Jugendjahren, war es dann der Stadtgarten, wo wir zwischen April und Oktober auf der sogenannten "Hansa-Wiese" unsere (Nachmit-)Tage totschlugen und teilweise auch übernachteten. Ein oder zwei Sommer lang hatten wir 4-5 Metern Höhe ein baumfreundliches Baumhaus (d.h. ohne Nägel in den Baum zu schlagen) konstruiert. Das war ein Holzapparat, der einmal um den Baum (eine riesige Rotbuche) verlief und eine stabile Plattform bildete. Da wurde dann ebenfalls mit mehreren übernachtet. Ich hatte damals und habe übrigens bis heute Höhenangst und war deswegen nur "Fussvolk". ;)
Heute ist es das
AKZ, wo ich alle zwei Wochen eine Punkrockkneipe mache und mich auch sonst, wenn es die Zeit zulässt, sehr gerne aufhalte. Besonders im Sommer, wenn abends alle zusammen in dem grossen Garten hinterm Haus an einem Feuerchen sitzen und es einfach schön ist, unter langjährigen Freunden zu sein, ist es einer meiner absoluten Lieblingsorte. (Ja, ich bin auch Freizeithippie. :) )
In der Ferne:
Tja, ein weites Feld. Ich war in einigen Ecken Deutschlands und ausser in Europa schon auf 3 anderen Kontinenten, und ich würde überall jederzeit wieder hingehen. Auch wenn ich nie dauerhaft aus meinem Heimatkaff rausgekommen bin, hegte ich die meiste Zeit meines Lebens ein undifferenziertes Fernweh. Das hat sich nicht grundlegend geändert. Ich bin einfach neugierig auf andere Länder, Sitten, Menschen und ich kann Leute nicht verstehen, die 3 Wochen lang in einem fernen Land in einer Club-Anlage all inclusive am Pool gammeln.
Mit Sicherheit werde ich innerhalb der nächsten 10 Jahre nocheinmal nach Korea und an die Ostküste der USA fliegen. Die Provence steht auch ganz oben auf der "Möcht-ich-mal-wieder-hin"-Liste. (Ich spreche allerdings nur ein sehr rudimentäres und furchtbares Französisch...)
Bis ich genug gespart habe, bleibt es vorerst bei einmal jährlich eine Woche Holland, Küste. Wenns nicht grad 6 Tage am Stück regnet, ist das auch sehr erholsam. :)
So, Sushi-Monolog zu Ende. Stöckchen geht weiter an
Herrn Tobe und
Fräulein Killefit aka Famone. Die hat nämlich ein neues Blog und da sieht es noch recht leer aus... ;)