Words
Eigentlich bin ich selber schuld. Ich sollte nicht immer davon ausgehen, dass alle Menschen ein Gespür dafür haben, wenn sie anderen auf die Nerven gehen.
Mein Verhängnis begann an einer Umsteigehaltestelle, wo ich auf eine Frau Ende 50 traf, die augenscheinlich auch auf den Anschlussbus wartete. Ich fragte lediglich, ob ich auch auf der richtigen Strassenseite sei, um in die richtige Richtung zu fahren. Mit einem schnöden "ja" oder "nein" hätte ich mich zufrieden gegeben, aber nein... es folgten diverse Bemerkungen zu anderen Buslinien, zu Umsteigehaltestellen, woher sie jetzt grade käme und wo sie hinführe und so weiter und so fort.
Na toll, ich hatte sozusagen nichtsahnend einen Wortdämon heraufbeschworen.
Fünf Minuten später kam der Bus und er war ziemlich leer. Ich sah eine reelle Chance der Frau zu entkommen, indem ich mir einen Sitzplatz in einer Zweierbank sichern würde: Den Sitz am Gang nehm ich und dem am Fenster nimmt mein Rucksack. Guter Plan, in der Theorie.
In der Praxis leider nicht. Leider war ich nicht schnell genug, um meinen Rucksack dort zu platzieren wo ich es angedacht hatte... und schon sass sie dort und redete weiter. Über das Wetter, über die Nachbarstadt, wo sie grade herkam, über die Nachbarstadt, wo sie demnächst hinfahren würde, über ihre Winterjacke, über den Busfahrer, den sie so furchtbar unfreundlich fand und so weiter und so fort. Ich schwieg eine ganze Weile, in der Hoffnung, sie würde dann irgendwann von selber aufhören zu reden. Normale Menschen merken irgendwann, wenn ihr Gegenüber versucht sie zu ignorieren. Nun, diese Frau nicht. Zu allem Überfluss hatte sie auch noch Mundgeruch, was mich dazu bewog, vielleicht doch mal verbal in ihren Monolog einzugreifen. Dann könnte ich wenigstens mal wieder richtig einatmen. Zumindest in den Phasen wo ich sprechen würde. Wiederum guter Plan, in der Theorie.
Wiederum in der Praxis leider nicht. Über ein paar "Also...", "Bei mir..." und "Ja, aber..." kam ich gar nicht hinaus. Die Frau redete und redete und ich erfuhr alles über ihren schlecht schliessenden Regenschirm, ihre schrullige Nachbarin und ihre bevorzugten Einkaufsmöglichkeiten. Ich hatte mittlerweile resigniert und wurde, verursacht durch den akuten Sauerstoffmangel, langsam müde. 15 Minuten Busfahrt können unter solchen Umständen sehr lang sein.
Die Frau Der fleischgewordene Horror stieg genau eine Haltestelle vor mir aus. Selbst beim Aussteigen redete sie noch von Schuheinlagen, Telefontarifen und Blumenkohl, um dann von Außen an die Fensterscheibe zu klopfen, mir dann herzlich wie einer alten Bekannten zu winken und "SCHÖNEN ABEND NOCH!" zu schreien.
Seufz. Ja, jetzt wo sie weg war konnte er vielleicht noch schön werden.
Ich bin Jacks völlig abgekautes Ohr.
Current mood: frag nich.
Mein Verhängnis begann an einer Umsteigehaltestelle, wo ich auf eine Frau Ende 50 traf, die augenscheinlich auch auf den Anschlussbus wartete. Ich fragte lediglich, ob ich auch auf der richtigen Strassenseite sei, um in die richtige Richtung zu fahren. Mit einem schnöden "ja" oder "nein" hätte ich mich zufrieden gegeben, aber nein... es folgten diverse Bemerkungen zu anderen Buslinien, zu Umsteigehaltestellen, woher sie jetzt grade käme und wo sie hinführe und so weiter und so fort.
Na toll, ich hatte sozusagen nichtsahnend einen Wortdämon heraufbeschworen.
Fünf Minuten später kam der Bus und er war ziemlich leer. Ich sah eine reelle Chance der Frau zu entkommen, indem ich mir einen Sitzplatz in einer Zweierbank sichern würde: Den Sitz am Gang nehm ich und dem am Fenster nimmt mein Rucksack. Guter Plan, in der Theorie.
In der Praxis leider nicht. Leider war ich nicht schnell genug, um meinen Rucksack dort zu platzieren wo ich es angedacht hatte... und schon sass sie dort und redete weiter. Über das Wetter, über die Nachbarstadt, wo sie grade herkam, über die Nachbarstadt, wo sie demnächst hinfahren würde, über ihre Winterjacke, über den Busfahrer, den sie so furchtbar unfreundlich fand und so weiter und so fort. Ich schwieg eine ganze Weile, in der Hoffnung, sie würde dann irgendwann von selber aufhören zu reden. Normale Menschen merken irgendwann, wenn ihr Gegenüber versucht sie zu ignorieren. Nun, diese Frau nicht. Zu allem Überfluss hatte sie auch noch Mundgeruch, was mich dazu bewog, vielleicht doch mal verbal in ihren Monolog einzugreifen. Dann könnte ich wenigstens mal wieder richtig einatmen. Zumindest in den Phasen wo ich sprechen würde. Wiederum guter Plan, in der Theorie.
Wiederum in der Praxis leider nicht. Über ein paar "Also...", "Bei mir..." und "Ja, aber..." kam ich gar nicht hinaus. Die Frau redete und redete und ich erfuhr alles über ihren schlecht schliessenden Regenschirm, ihre schrullige Nachbarin und ihre bevorzugten Einkaufsmöglichkeiten. Ich hatte mittlerweile resigniert und wurde, verursacht durch den akuten Sauerstoffmangel, langsam müde. 15 Minuten Busfahrt können unter solchen Umständen sehr lang sein.
Seufz. Ja, jetzt wo sie weg war konnte er vielleicht noch schön werden.
Ich bin Jacks völlig abgekautes Ohr.
Current mood: frag nich.
Sushi69 - 23. Mär, 19:54
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